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© Freunde und Förderer des Waffenmuseums Suhl e.V.

125 Jahre Firma Gebrüder Merkel Suhl

Waffenkunst in Suhl

Geschichte Teil II Die Jahre 1945 bis 1989 Am 3.April 1945 wurde Suhl durch Einheiten der Dritten US Armee unter Führung von General Georg S. Patton befreit. Die Waffenproduzenten mussten ihre Werkstätten räumen und auf der Straße zusammentragen. Einigen Offizieren war es gestattet, Luxuswaffen zu entnehmen, alles andere wurde auf der Straße durch Panzerketten zermalmt. So geschehen auch der Firma Gebrüder Merkel. Vier Wochen später gehörte laut Jalta Abkommen Suhl zur russischen Besatzungszone. Die Fabrikation von Handfeuerwaffen lief wieder an. Bereits Ende 1945 waren bei der Fa. Gebrüder Merkel 125 Mitarbeiter beschäftigt. Sie wurde treuhänderisch verwaltet, Ernst Merkel und Adolf Schade hatten bei voller Haftung nur beratende Funktion. In der sowjetischen Besatzungszone wurden auf Befehl Firmen enteignet. Die Fa. Gebr. Merkel betraf das im Jahre 1948. Nach verschiedenen Tätigkeiten war Ernst Merkel dann von 1955 bis 1960 Leiter der Waffenabnahme in der neu gegründeten Firma Johann Paul Sauer & Sohn in Eckernförde. Adolf Schade ging nach Carl Zeiss Jena. Sein Sohn Martin wanderte nach Australien aus. Am 1.Juli 1948 nimmt der VEB (Volkseigene Betrieb) MEWA Gebrüder Merkel Suhl seine wirtschaftliche Tätigkeit auf. Kontinuierlich wurde das zu fertigende Sortiment erweitert. Weitere Enteignungen und Zusammen- schlüsse führten zur Gründung des Kombinates VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk Ernst Thälmann Suhl. Im Werk 2 (vormals Merkel) waren 260 Arbeiter tätig. Unter den Warenzeichen Gebr. Merkel wurden Doppelflinten, Drillinge, Doppel- büchsen und Bockwaffen für den Sport gefertigt.

120 Jahre Firma Merkel

Am 24.11.1987 fand ein Produktionsjubiläum statt, das 150.000ste Bockgewehr Gebr. Merkel seit 1945 konnte übergeben werden. Eine besondere Leistung bei Merkel war das Luxuswaffenkonzept am Ende der siebziger Jahre. Gefertigt wurden erlesene Luxuswaffen. Diese Unikate waren konzeptionell und gestalterisch bis ins kleinste Detail durchdacht. Oft wurde über ein Jahr an der Realisierung gearbeitet. Eine Präsentation erfolgte jährlich zur IWA in Nürnberg. Mit diesem Superluxusmodell wurde die hohe Schule der Suhler Büchsenmacherkunst dokumentiert. Dieser „Hingucker“ reichte aus, um das gesamte Sortiment verkaufen zu können. Die Spezialisten bei Merkel bauten den ersten Drilling weltweit unter 3000 Gramm. Liebevoll gaben sie ihm den Namen –Rosenkavalier-. Wer bei Merkel arbeitete, war nicht ohne Stolz und stets bestrebt den guten Ruf in die Welt zu tragen.
Die Jahre nach 1989 bis jetzt